Kriminalität und Ordnungsstörungen können das Sicherheitsempfinden im öffentlichen Raum beeinflussen. Die Wahrnehmung kriminalitätsbezogener Unsicherheit verdichtet sich besonders in sogenannten Angsträumen zur Furcht vor kriminellen Übergriffen, für die sich in polizeilichen Statistiken jedoch oftmals kaum messbare Belege finden. Stattdessen werden häufig Erscheinungen der baulich-physischen Umwelt und soziale Disorder-Phänomene für das Entstehen von Unsicherheitsgefühlen in öffentlichen Räumen verantwortlich gemacht.
In Stadtplanung und Architektur werden daher planerische Ansätze verfolgt, um Vernachlässigung, Verunreinigung und Vandalismus im Stadtraum zu begegnen und vorbeugend zu wirken. Kommunen und Wohnungswirtschaft sehen sich zunehmend mit sozialen und technischen Sicherheitsaufgaben konfrontiert, um Sicherheit in der Stadt und im Wohnumfeld planbar zu machen.
Das Seminar gibt einen praxis- und anwendungsbezogenen Einblick in Aspekte der städtebaulichen Kriminalprävention aus architektonischer, polizeilicher und kriminologischer Perspektive. Die Perspektivenvielfalt verdeutlicht die ressortübergreifende Zusammenarbeit von Planungsämtern, Ordnungs-/Sicherheitsbehörden und sozialen Diensten auf kommunaler Ebene, die für eine erfolgreiche Umsetzung kriminalpräventiver Strategien notwendig ist und sich auch in Standardisierungs- und Normungsprozessen von kriminalpräventiven Planungs- und Gestaltungskriterien im Städtebau widerspiegelt (DIN CEN/TS 14383-2).
Dr. Tim Lukas, Dipl.-Soz., Forschungsgruppenleiter Bergische Universität Wuppertal
Jan Schumacher, Dipl.-Ing. (FH) / B.A. / Kriminalhauptkommissar Polizei NRW
Christian Weicht, Kriminalhauptkommissar a.D. Polizei NRW
Detlev Schürmann, M.A. Kriminologe und Polizeiwissenschaftler
150.00 € für Mitglied AKNW
300.00 € für sonstige Teilnehmer*innen