Nutzerspezifische Anforderungen an den Lebensraum gewinnen unter dem Aspekt der demografischen Entwicklung für Planende an Bedeutung. Statistiken prognostizieren, dass die Zahl der Demenzerkrankungen sich in den nächsten 30 Jahren nahezu verdoppeln, vermutlich sogar verdreifachen wird. Das ist eine Herausforderung für die Gesellschaft und für Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen.
Die Veranstaltung gibt einen Einblick in die Auswirkungen der demenziellen Erkrankung in unterschiedlichen Ausprägungen. Unter dem Aspekt, Menschen über einen möglichst langen Zeitraum eine selbstständige Lebensführung zu ermöglichen, kann die Gestaltung des Lebensraums unterstützend wirken.
Menschen mit kognitiven Einschränkungen benötigen eine Umgebung, die auf ihre Bedürfnisse und Wahrnehmung abgestimmt ist. Das Kolloquium sensibilisiert die Teilnehmenden für diese Aufgabe und zeigt anhand praktischer Beispiele planerische Ansätze einer demenzfreundlichen Architektur im Innen- und Außenraum.
Das Seminar umreißt u. a.:
∙ Empfehlungen zum Thema Bewegung, Mobilität und Orientierung im Raum
∙ Möglichkeiten von Leitsystemen
∙ das Erkennen von möglichen Gefahrpotenzialen für Betroffene und Maßnahmen zum Schutz in den jeweiligen Aufenthaltsbereichen
∙ den Umgang mit der Freiraumgestaltung, Einrichtung und Mobiliar im Lebensumfeld und den gezielten Einsatz von Materialien, Farben, Licht, Bepflanzungen und technischer Gebäudeausrüstung
∙ Möglichkeiten zur Unterstützung von Therapieansätzen, den milieutherapeutischen Ansatz und deren Umsetzungsmöglichkeiten in der Raumgestaltung
Struktureller Aufbau:
· Daten und Fakten über die gesellschaftliche Entwicklung
· Sensibilisierung auf die spezifischen Anforderungen dieser Nutzergruppe
· Anforderungen an Gebäude und Innenräume
· Anforderungen an Freiräume
Dipl.-Ing. Vera Schmitz, Architektin und Innenarchitektin
Dipl.-Ing. Alexander Nix, Landschaftsarchitekt
140.00 € für Mitglied AKNW
280.00 € für sonstige Teilnehmer*innen